HSG Rottweil entscheidet Derby in letzter Sekunde für sich
Handball-Landesliga Damen: HSG Rottweil – SG Dunningen/Schramberg 33:32 (19:20).
Die Damen 1 der SG Dunningen/Schramberg mussten sich im Derby gegen die HSG Rottweil in der Doppelsporthalle geschlagen geben. Auf Seiten der Rottweilerinnen war es ein umjubelter Sieg, wohingegen auf Seiten der Luchs-Damen enttäuschte Gesichter zu erblicken waren.
Vor Beginn der Partie hatte Trainer Daniel Bronner klar vorgegeben, dass in der Abwehr eine gesunde und erlaubte Härte an den Tag gelegt werden sollte, um den Damen der HSG Rottweil den Abschluss zu erschweren. Hierbei galt es vor allem, die stärkste Torschützin der Rottweilerinnen, Lena Decker, in den Griff zu bekommen und sie so gut und weit wie möglich vom aktiven Spielgeschehen auszugrenzen.
Vor vollen Zuschauerbänken wurde das Spiel in der Doppelsporthalle durch die Unparteiischen angepfiffen. Die Härte und Intensität war von Beginn an spürbar. Dies zeigte sich darin, dass das erste Tor erst nach knapp zwei Spielminuten erzielt wurde. Dies durch einen Hammer aus dem Rückraum der HSG‘lerin Lena Decker. Leider schlichen sich zu Beginn im Angriff der Luchsdamen technische Fehler ein, was zu Ballverlusten führten. Erst nach knapp vier Minuten wurde die Torejagd durch Jana Meyer für die SGDS eröffnet. Sodann rannte die SG einem Drei-Tore-Rückstand hinter. Dann verkürzte Corinna Kränzler durch einen verwandelten Siebenmeter den Abstand auf ein Tor (4:3, 7. Min.). Die Gäste aus Dunningen und Schramberg kämpften sich Tor um Tor an die Hausherrinnen heran. So zwangen sie die Rottweiler in der elften Minute beim Stand von 7:6 zu einer Auszeit.
Mit der bisher gezeigten Leistung war SG-Trainer Daniel Bronner zufrieden. Die Spielerinnen sollten weiter um jeden Ball kämpfen und den Gastgebern den Ball in der Abwehr abluchsen. So sollten sie einfache Tore erzielen.
„Wir lassen uns hier nicht abschlachten!“
Doch es folgte ein nahezu makelloser 5:0-Lauf der Rottweilerinnen. Sie kamen durch technische Fehler und Unaufmerksamkeiten auf Seiten der SGDS zu einfachen Toren. So sah sich Trainer Daniel Bronner beim Stand von 14:8 zu einer Auszeit gezwungen. „Ihr werft die Bälle weg und ladet die Rottweilerinnen zu einfachen Toren ein. Zeigt was ihr könnt und fangt die Bälle! Wir lassen uns hier nicht abschlachten!“, so Daniel Bronner.
Jungluchs Klara Franke verkürzte von außen auf 14:9. Hierauf kam binnen weniger Sekunden die Antwort von Rottweil, was den Abstand wieder auf sechs Tore erhöhte. Angetrieben von der stark aufspielenden Maike King, die an diesem Tag sieben Tore auf dem Konto der Luchse beisteuerte, verringerten die Gäste mit einem 4:0-Lauf den Abstand binnen kurzer Zeit auf 16:14. Dank guter Abwehr und Torhüterleistung durch Sophia Staiger, wovon auch ein Siebenmeter entschärft wurde, erzielten die Gastgeberinnen in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit lediglich drei Tore. Die Damen der SGDS hingegen spielten sich beinahe in einen Rausch. Sie trafen von allen möglichen Positionen, sodass in letzter Sekunde Celine Preisig einen Hammer einnetzte. Bei einem Stand von 20:19 für die Luchse wurden die Seiten gewechselt.
SG-Trainer lobt zur Pause
„Bisher macht ihr das gut und souverän. Ihr habt einen Sechs-Tore-Rückstand aufgeholt. Von außen wird ersichtlich, dass ihr das Spiel gewinnen wollt. Macht in den nächsten 30 Minuten genau so weiter, und wir nehmen die zwei Punkte mit nach Hause!“, so Daniel Bronner.
Zunächst folgte ein Doppelschlag durch Rottweil, ehe Jana Meyer den Ausgleich zum 21:21 erzielte. Im Weiteren konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Leider schlichen sich erneut einige technische Fehler und Unkonzentriertheiten ein, wodurch Trainer Bronner erneut zur Auszeit gezwungen wurde.
Die von ihm gesprochenen Worte schienen zu wirken. Die Abwehr stand wieder besser, und im Angriff suchten die Spielerinnen die Lücken und netzten ein. Spannend wurde es für die Zuschauer ab der 45.Minute: Die Gäste aus Dunningen und Schramberg netzten eins ums andere Tor ein, sodass sie eine Zwei-Tore-Führung erspielten (27:29, 50.min). Dies zwang Rottweil zwar zu einer Auszeit. Die Antwort hierauf erzielte Larissa Gökoglu durch einen Tempogegenstoß und der damit verbundenen Drei-Tore-Führung. Rottweil ließ sich hiervon jedoch nicht beirren und abschütteln und verkürzte kurz darauf auf 29:30.
Spannung auf dem Höhepunkt
In der 56.Minute beim Stand von 31:31 stand die Halle Kopf: Beide Mannschaften kämpften und wollten die beiden Punkte auf ihrem Konto verbuchen. Im Folgenden hatten die Gastgeberinnen durch zwei Siebenmeter die Chance, sich die Führung einzufahren. Rottweils Lena Rieble hatte schon bis dato eine hundertprozentige Siebenmeter-Trefferquote. Sie erzielte mit dem Strafwurf aus sieben Metern die Führung zum 32:31. 30 Sekunden vor Abpfiff der Partie zeigten die Unparteiischen erneut den Strafwurf zuungunsten der SG-Damen an. Die eingewechselte Torhüterin Lea Schranzhofer parierte den Siebenmeter. Die Chance zum Ausgleich und der Punkteteilung war zum Greifen nahe. Celine Preisig glich 13 Sekunden vor dem Abpfiff der Partie zum Stand von 32:32 aus. Durch minimale Unaufmerksamkeit und ein schnelles Anspiel der Hausherrinnen erzielte die treffsichere Lena Decker das letzte Tor der Partie für die HSG Rottweil. Dies führte zum umjubelten 33:32 für die HSG.
Rückblickend war es ein Spiel auf Augenhöhe und ein faires Derby. Die kurzen Minuten der Unkonzentriertheiten wurden von Rottweil bestraft. Bedauerlicherweise fehlte der SG das kleine Fünkchen Glück, um die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen. „Kopf hoch und Krone richten“, ehe es am 6. Dezember zum letzten Spiel im Jahr 2026 auswärts zur HC Lustenau nach Österreich geht.
SG Dunningen/Schramberg
Lea Schranzhofer (Tor), Sophia Staiger (Tor); Lia Ruess (5), Corinna Kränzler (5/3), Manuela Sprich (1), Jana Meyer (4), Maike King (6), Marie Lutz, Sophia Leopold, Klara Franke (3), Celine Preisig (4), Larissa Gökoglu (1), Josefine Franke (3), Kathrin Teubert. Offizielle: Daniel Bronner, Marina Häsler, Leonie Boner.
Bericht von der SG DS.